
In einer kleinen Gemeinde, im Norden von Nordrhein Westfalen, schlagen die Wellen vor der Kommunalwahl hoch. Es geht um ein Medizinisches Versorgungszentrum. Die UKB, ein kleiner politischer Verein, hat anhand öffentlich zugänglicher Daten vorgerechnet, dass das Versorgungszentrum eigentlich schon Pleite ist.
Die Geschäftsführerin antwortet mit einer “ Richtigstellung“ die von der Ratsmehrheit, bestehend aus SPD und Grünen, nun fleißig geteilt wird.
Was stimmt und welche Interessen stehen eigentlich dahinter? Wir haben mal nachgeforscht, und sehen uns als erstes die Homepage der Beratungsfirma Dostal und Partner an. Geschäftsführerin des KMVZ im Kalletal ist Frau Gabriele Dostal, dies nur zur Information.
Wir stoßen auf eine GuV Rechnung (Gewinn und Verlust Rechnung) eine imaginäre Rechnung die wohl die Wirtschaftlichkeit eines KMVZ nach 4 Jahren bei Vollauslastung darstellen soll, und übertragen das mal auf das Kalletal.
Quelle: www.dostal-partner.de

Hier fallen gleich mehrere Punkte auf. So arbeiten im KMVZ Kalletal nur 1,5 Ärzte anstatt der hier angegebenen 3 vollen Kassenarzt Sitze. Die Einnahmen dürften sich daher halbieren und maximal bei 450.000 € liegen. Gleichzeitig bleiben die Fixkosten aber gleich. An Versicherung, Bürgschaft, Leasinggebühren ist nichts zu reduzieren. Die Raumkosten sind im Kalletal bekannt und liegen hier sogar wesentlich höher, nämlich bei 72.000 € inkl. Nebenkosten.
Die Zweifel des politischen Vereins scheinen also erst mal durchaus begründet zu sein.
Eine Viertelmillion Gründe, ein Statement zu verfassen
Warum aber nun diese Richtigstellung der Geschäftsleitung des KMVZ. (Quelle: kmvz-kalletal.de) Ein Blick in das Internet verrät uns, das die Geschäftsführerin des Versorgungszentrums Kalletal inzwischen bei mindestens 6 weiteren Versorgungs GmbHs als Geschäftsführerin eingetragen ist. Ein Blick in die GuV Rechnung zeigt auch, wie fiel sie dafür bekommt. 45.000 pro Jahr. Das machen bei mindestens 6 Geschäftsführer-Posten mindestens 1/4 Million Euro. Und da sind die Beratungshonorare für Dostal&Partner GmbH noch nicht mal enthalten.
Mal abgesehen davon, dass gerade der Kommunalwahlkampf tobt; Das sind eine Viertelmillion Gründe eine Statement zu verbreiten, dass es der GmbH wirtschaftlich prächtig geht.
GuV Rechnung auch sonst sehr Aufschlussreich
Grundsätzlich fällt bei der Rechnung der Firma Dostal ein weiterer Punkt ins Auge. Wir alle kennen unsere Gehaltsabrechnung. Mindestens 14 % Krankenkassenbeiträge fallen an, die sie sich mit dem Arbeitgeber teilen. Braucht man dann aber mal teure Medikamente oder Hilfsmittel, führt das oft zu unendlichen Diskussionen mit der Krankenkasse. Versuchen sie mal am Quartalsende von ihrem Hausarzt noch eine Dreimonatspackung Blutdrucksenker zu bekommen. Wo versickert eigentlich das ganze Geld.
Die Antwort liegt z.B. oben in der GuV Rechnung. Dort sind dann viele sachfremde Kosten aufgeführt wie; Kosten für die kaufmännische Leitung, Werbekosten, Reisekosten oder externes Abrechnungscontrolling. Alles Beträge an denen externe Firmen gut zu verdienen scheinen, die aber überhaupt nichts mit der medizinischen Versorgung zu tun haben.
Es scheint tatsächlich so zu sein, dass es bei der politischen Diskussion im Kalletal noch einen weiteren Aspekt gibt, und der lautet ; eine Menge Geld.
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